Chemie kann so vieles sein. Aufregend, fesselnd, langweilig, eintönig oder auch atemberaubend. Aber wie ist es denn wirklich bei dem Projektwochenkurs „Chemische Experimente & Vorstellung und Dokumentation auf einem Video“?
Ich betrat den Chemieraum und erwartete, dass mich hektisches Treiben erschlagen würde – aber ich wurde überrascht. Wo sonst sehr theoretischer Unterricht stattfindet, war die Stimmung während der Projektwoche unglaublich. Leute lachten, andere wirkten konzentriert, wieder andere waren dabei, zu experimentieren. Keiner wirkte dabei gelangweilt oder nicht bei der Sache, alle sahen sehr zufrieden, engagiert und begeistert aus. Man bekam direkt Lust mitzumachen und ich erwischte mich dabei, dass ich voller Faszination ein Experiment mit angehaltenem Atem beobachtete: es war Knallgas 🙂
Auf dem Tisch lagen Reste von Natron, verschiedene Pulvertüten und andere Chemikalien, die noch zum vorherigen Brausepulverversuch gehörten. Direkt kam die Frage auf, ob man Versuche, wie den mit Brausepulver, auch zu Hause durchführen dürfe. Es stellte sich heraus, dass man es darf. (Laut Herrn Hoffman ist es nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht) Um Brausepulver herzustellen braucht man nicht viel: nur Backpulver(3g) oder Natron, Zitronensäure(3g), Puderzucker(4g) und je nachdem, ob man vegetarisch ist, Vanillezucker oder eben Götterspeisen-Pulver(8g). Dies ist deutlich billiger, als welches zu kaufen und gleichzeitig spaßig und ziemlich simpel.
Aber natürlich sind nicht alle Versuche so ungefährlich, beispielsweise Versuche mit Gasen. Die darf man nicht einfach zu Hause nachmachen, da dort viel beachtet werden muss. Aber egal ob nun Gase oder Säuren, es gilt immer aufzupassen. Dazu finde ich auch den Spruch von Herrn Hoffmann sehr zutreffend, „immer erst denken, dann handeln“. Das ist wohl allen auf den Weg mitzugeben. Außerdem sind die zu benutzenden Materialien nicht immer ohne weiteres zu Hause verfügbar und auch teilweise wegen der möglichen Gefahr verboten oder unerwünscht. Herr Hoffmann musste auch noch einmal eine Einführung in die Benutzung des Gasbrenners geben.
Die Projektgruppe nahm sich einen „kurzen Durchlauf durch interessante Versuche“ von Brausepulver bis hin zu Schwefelsäure vor. Es wurden hauptsächlich Chemikalien, die im Unterricht u.a. aus zeitlichen Gründen bisher nicht verwendet wurden, genutzt. Durch diesen Projektkurs bekamen sie noch einen Sinn und Zweck.
Die Idee zu diesem Kurs kam daher, da Herr Hoffmann letztes Jahr leider kein Chemie unterrichtet hat. Er hat es vermisst und obwohl er dieses Jahr wieder Chemie unterrichtete, hat er sich dennoch dafür entschieden, einen Kurs zu dem Thema anzubieten.
Und allem Anschein nach war die Idee goldrichtig, denn die Schüler sind begeistert von seinem Unterricht. Von Raffael kamen die Worte „spaßig“, „locker“ und „interessant“ und auch von Helena kam mit „aufgeweckt“, „interessant“ und „nicht viel Theorie“ eine positive Rückmeldung zum Projekt.
Als ich Helena weitere Fragen stellte, kam heraus, dass sie in den Kurs gekommen war, da sie fand, dass es „interessant klang“ und „Chemie cool ist“. Herr Hoffmanns Intention war es, den Schülern zu zeigen, wie interessant Chemie sein kann. Außerdem sollte auf Video festgehalten werden, was die Schüler alles erreichten und wie viel Arbeit in einem Versuch stecken kann. Das Projekt soll anregend sein und „Spaß an der Chemie“ vermitteln. Außerdem wünschten die Teilnehmenden sich, dass am Ende der Woche das Ergebnis klar und deutlich zu sehen ist.